WLFI-Token Entsperrung: Trumps Krypto-Engagement bei World Liberty Financial entfacht politische Debatte

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By Jonas Schröder

Der Governance-Token von World Liberty Financial, WLFI, steht nach einer überwältigenden Abstimmung der Token-Inhaber vor einem bedeutenden Marktübergang. Ein Vorschlag zur Freischaltung von WLFI-Tokens für den Handel erhielt am 9. Juli 2025 eine Zustimmung von 99,94 %, was eine strategische Abkehr von seinem früheren nicht übertragbaren Status bedeutet, der seine Nützlichkeit ausschließlich auf Governance-Stimmrechte beschränkte. Dieser Schritt soll Marktdynamiken wie Preisfindung und Spekulation einführen und den Wert sowie die Gesamtliquidität des Tokens innerhalb des World Liberty Financial Ökosystems potenziell steigern.

  • WLFI-Token-Freischaltung mit 99,94 % Zustimmung beschlossen.
  • Abstimmung erfolgte am 9. Juli 2025.
  • Übergang vom nicht übertragbaren (nur Governance-Rechte) zum handelbaren Status.
  • Erwartete Marktdynamiken: Preisfindung, Spekulation und erhöhte Liquidität.
  • Freischaltung betrifft zunächst Tokens früher Unterstützer.
  • Gründer und Kernteam unterliegen einem längeren Freischaltungsplan.

Diese Entwicklung stellt einen entscheidenden Meilenstein für das World Liberty Protokoll dar und signalisiert eine Evolution von einem geschlossenen System zu einem offenen Beteiligungsmodell. Das Team hinter WLFI betonte, dass diese Änderung eine breitere Beteiligung der Gemeinschaft fördern und die Protokollentwicklung beschleunigen würde. Während WLFI-Tokens ursprünglich in Tranchen zu 0,015 $ und 0,05 $ verkauft wurden, schloss das ursprüngliche Angebot die Übertragbarkeit aus. Die aktuelle Genehmigung betrifft spezifisch die an frühe Unterstützer verkauften Tokens; der verbleibende Teil des gesamten WLFI-Angebots von 100 Milliarden wird eine separate Abstimmung erfordern, um dessen Freischaltungs- und Freigabeplan festzulegen. Darüber hinaus unterliegen die Protokollgründer, das Kernteam und die Berater einem längerfristigen Freischaltungsplan für ihre Tokens, der darauf abzielt, ein langfristiges Engagement für den Erfolg des Protokolls zu demonstrieren.

Die enge Verbindung des Projekts mit der Familie des amtierenden Präsidenten Donald Trump hat erhebliche Aufmerksamkeit und Kritik auf sich gezogen. Öffentliche Finanzberichte zeigen, dass Präsident Trump Ende letzten Jahres Berichten zufolge 15,75 Milliarden WLFI-Tokens hielt, wodurch er schätzungsweise 390 Millionen Dollar aus dem Token-Verkauf erzielt haben soll. Laut Bloomberg tragen die Erlöse aus seinen verschiedenen Krypto-Unternehmungen schätzungsweise 620 Millionen Dollar zu seinem angegebenen Nettovermögen von 6,4 Milliarden Dollar bei, was sein erhebliches und wachsendes Engagement im Bereich der digitalen Assets unterstreicht, das auch ein Bitcoin-Mining-Projekt und eine Stablecoin umfasst.

Politische Prüfung und ethische Bedenken

Die wachsenden Kryptowährungsinteressen von Präsident Trump, insbesondere seine finanzielle Beteiligung an World Liberty, sind zu einem zentralen Kritikpunkt von Gesetzgebern, vorwiegend Demokraten, geworden. Prominente Kritiker, darunter die demokratische Senatorin Elizabeth Warren und die demokratische Abgeordnete Maxine Waters, schickten Anfang dieses Jahres ein Schreiben an die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC), in dem sie behaupteten, die finanzielle Beteiligung der Trump-Familie an World Liberty stelle einen „beispiellosen Interessenkonflikt“ dar.

Als Reaktion auf diese Bedenken bekräftigte die stellvertretende Pressesprecherin des Weißen Hauses, Anna Kelly, das Engagement des Präsidenten, die Vereinigten Staaten als globalen Führer in der digitalen Finanztechnologie zu positionieren. Kelly stellte klar, dass die Vermögenswerte von Präsident Trump in einem von seinen Kindern überwachten Trust verwaltet werden, und beteuerte, dass keine Interessenkonflikte bestünden. Ein im Januar von der Trump Organization veröffentlichtes Ethik-Whitepaper besagte, dass die Verfassung einen amtierenden Präsidenten nicht daran hindere, ein Privatunternehmen zu besitzen, zu betreiben oder zu verwalten. Um jeden Anschein eines Konflikts zu mindern, soll die Organisation einen externen Ethikberater eingestellt haben, obwohl dieser später auf Anweisung des Präsidenten entlassen wurde. Trotz dieser Maßnahmen plant Präsident Trump, seine Vermögenswerte weiterhin in einem Trust zu halten und auf die direkte Geschäftsführung zu verzichten.

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