In der hochriskanten Welt der digitalen Vermögenswerte navigiert der milliardenschwere Kryptowährungs-Pionier Barry Silbert in einem komplexen Umfeld, das von der bevorstehenden Börsennotierung (IPO) seiner Vermögensverwaltungsfirma Grayscale geprägt ist, die auf rund 33 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Dieser ehrgeizige Schritt an die öffentlichen Märkte steht im Kontrast zu laufenden rechtlichen Auseinandersetzungen, die aus dem Kollaps von Genesis, einem Kryptolender, der zuvor unter der Ägide von Silberts Digital Currency Group (DCG) stand, resultieren. Diese Gegenüberstellung verdeutlicht die anhaltende Spannung zwischen Innovation und Rechenschaftspflicht im sich entwickelnden Kryptowährungssektor.
Die erwartete Grayscale-Börsennotierung, die Berichten zufolge für 2025 geplant ist, dürfte ein bedeutendes Ereignis für den breiteren Kryptowährungsmarkt darstellen. Experten gehen davon aus, dass es sich um ein wegweisendes Debüt handeln könnte, das erste Mal, dass eine Kryptowährungs-Vermögensverwaltungsfirma den Schritt zum börsennotierten Unternehmen vollzieht. Dieser Meilenstein könnte neue Wege für institutionelle Investitionen eröffnen und die Anlageklasse der digitalen Vermögenswerte weiter legitimieren.
Silberts strategische Vision für Grayscale sieht sich jedoch mit einer Reihe von Rechtsstreitigkeiten konfrontiert. Genesis, eine Tochtergesellschaft von DCG, meldete Anfang 2023 Insolvenz an, nachdem sie erhebliche Verluste aus Krediten an Unternehmen wie Three Arrows Capital und Alameda Research erlitten hatte. Diese finanzielle Notlage wirft einen Schatten auf Silberts breitere Geschäftsinteressen.
Die Handlungen von Silbert und DCG haben scharfe Kritik von wichtigen Branchenakteuren hervorgerufen, insbesondere von den Winklevoss-Zwillingen, den Mitbegründern der Gemini-Börse. Tyler Winklevoss hat öffentlich erklärt, dass Silberts Verhalten im Jahr 2022 das Vertrauen im gesamten Ökosystem der digitalen Vermögenswerte untergraben habe. Er bezeichnete die aktuellen Gerichtsverfahren als entscheidenden Wendepunkt für die Rechenschaftspflicht und betonte, dass echte Rechenschaftspflicht für die Wiederherstellung des Vertrauens in der Branche unerlässlich sei.
Während die Insolvenzverfahren von Genesis zur vollständigen Rückzahlung für zahlreiche Gemini-Kunden geführt haben, haben andere Gläubiger nur einen Bruchteil ihres investierten Kapitals zurückerhalten. Genesis selbst hat Vergleichsabschlüsse mit dem New Yorker Generalstaatsanwalt über 2 Milliarden US-Dollar und mit der Securities and Exchange Commission (SEC) wegen angeblichen Fehlverhaltens erzielt.
Eine Klage des Genesis Litigation Oversight Committee behauptet, dass Silbert und andere DCG-Insider bereits im April 2021 von erheblichen Risiken für Genesis wussten und angeblich nach dem Kollaps von Three Arrows Capital ihre eigenen Gelder abgezogen hätten. Interne Kommunikationen deuten Berichten zufolge auf Bedenken innerhalb von DCG hinsichtlich der möglichen Auswirkungen der finanziellen Instabilität von Genesis auf das Mutterunternehmen und seine Aktionäre hin. Ehemalige Mitarbeiter äußerten ebenfalls die Meinung, Silbert hätte die Folgen solcher Ereignisse vorhersehen müssen.
Die Klage behauptet weiter, dass DCG unter Silberts Führung eine Anleihe über 1,1 Milliarden US-Dollar ausgegeben und mehrere große Ethereum-Transaktionen durchgeführt habe, um die finanzielle Stabilität von Genesis künstlich zu stärken. Diese Anschuldigungen deuten auf eine bewusste Anstrengung hin, die Wahrnehmung der finanziellen Gesundheit von Genesis zu steuern.
Sowohl DCG als auch Silbert haben diese Anschuldigungen vehement bestritten und Anträge auf Abweisung der Klage eingereicht. Das Unternehmen hat erklärt, dass seine Führungskräfte und Berater sich nach Kräften bemüht hätten, Genesis zu retten und eine Insolvenz während einer Phase starker Marktabschwächung zu verhindern, die zu zahlreichen Ausfällen in der gesamten Kryptobranche geführt habe.
Trotz dieser laufenden Rechtsstreitigkeiten hat Silbert seine Rolle als Vorsitzender von Grayscale wieder aufgenommen. Gleichzeitig verfolgt er neue Unternehmungen, darunter einen dezentralen Marktplatz für künstliche Intelligenzmodelle. Silbert hat die Kernaufgabe von Grayscale darin formuliert, Investoren einen breiteren Zugang zu digitalen Vermögenswerten zu ermöglichen, private Trusts in börsennotierte Vehikel umzuwandeln und die dauerhafte Präsenz dieser Anlageklasse zu bekräftigen.
Dennoch äußern einige Gläubiger anhaltende Gefühle des Verrats. Ein Genesis-Gläubiger, der auf eine beträchtliche Rückzahlung wartet, beklagte die frühere Wahrnehmung Silberts als vertrauenswürdigen Pionier im Kryptobereich, die seine erheblichen Investitionsentscheidungen beeinflusst habe.
Der Artikel erwähnt, dass Circle, Gemini und Bullish erfolgreich an die Börse gegangen sind, während Kraken seinen Börsengang auf 2026 verschoben hat. Dies deutet auf einen breiteren Trend etablierter Krypto-Unternehmen hin, die trotz regulatorischer Überprüfung und Marktvolatilität den Zugang zu öffentlichen Märkten suchen.

Marcel ist unser Altcoin-Pionier: Schon vor Jahren hat er in Projekte investiert, die heute kaum jemand kennt – und manche, die keiner mehr im Gespräch hat. Seine tiefen technischen Analysen kombiniert er mit unerschütterlichem Humor („HODLen oder weinen?“) und zeigt dir, welche Newcomer-Tokens wirklich Potenzial haben.