Der Kryptowährungsmarkt erlebte jüngst eine bemerkenswerte Preiskorrektur, wobei Bitcoin einen signifikanten Rücksetzer verzeichnete, der erhebliche Liquidierungen an den Derivatemärkten auslöste. Dieser am 18. August 2025 beobachtete Abschwung unterstreicht die zunehmende Sensibilität der Bewertungen digitaler Vermögenswerte gegenüber sich entwickelnden makroökonomischen Indikatoren, insbesondere Verschiebungen in den globalen geldpolitischen Erwartungen.
- Der Kryptomarkt verzeichnete eine deutliche Preiskorrektur, angeführt von Bitcoin.
- Bitcoin fiel kurzzeitig auf rund 115.000 US-Dollar, ein Rückgang von über 7 % vom Allzeithoch.
- Innerhalb von 24 Stunden wurden Gesamtliquidierungen von über 480 Millionen US-Dollar ausgelöst.
- Mehr als 118.000 Trader waren von den umfangreichen Liquidierungen betroffen.
- Der Hauptauslöser war die Veröffentlichung unerwartet hoher US-Inflationsdaten (PPI Juli 2025).
- Die Wahrscheinlichkeit einer Fed-Zinssenkung im September sank infolgedessen deutlich.
Details zur Marktkorrektur
Bitcoin fiel kurzzeitig auf etwa 115.000 US-Dollar, was einem Rückgang von mehr als 7 % gegenüber seinem nur vier Tage zuvor, am 14. August 2025, erreichten Allzeithoch entspricht. Diese Bewegung spiegelte sich auch bei anderen großen Kryptowährungen wider und führte zu einer Kaskade erzwungener Positionsauflösungen. Daten zeigen, dass die Gesamtliquidierungen innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums die Marke von 480 Millionen US-Dollar überstiegen, wobei Ethereum- und Bitcoin-Long-Positionen den Großteil ausmachten. Über 118.000 Trader waren von diesen Liquidierungen betroffen, und Altcoins wie Solana, XRP und Dogecoin verzeichneten ebenfalls deutliche Rückgänge.
Der Auslöser: Unerwartet hohe Inflation
Der Hauptauslöser für diese Marktbereinigung scheint die Veröffentlichung unerwartet hoher Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten zu sein. Das US-Arbeitsministerium berichtete, dass der Erzeugerpreisindex (PPI) für Juli 2025 im Jahresvergleich um 3,3 % gestiegen ist, was den größten Anstieg seit Februar 2025 darstellt und die prognostizierten 2,5 % deutlich übertraf. Dieser Bericht kalibrierte die Erwartungen der Anleger hinsichtlich der geldpolitischen Haltung der Federal Reserve neu. Vor den PPI-Daten lag die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch das Federal Open Market Committee (FOMC) Mitte September bei über 90 %; nach der Veröffentlichung sank diese Wahrscheinlichkeit, gemäß der Prognose der CME Group, auf 84,8 %.
Marktstimmung und Expertenmeinung
Dieser Stimmungswechsel wurde von Vincent Loh, CIO von Kronos Research, in einem Kommentar an The Block wie folgt formuliert: „Der jüngste Rückgang bei Bitcoin spiegelt die vorsichtige Anlegerstimmung angesichts der höher als erwarteten Inflation in den USA wider. Eine hohe Inflation mindert die Hoffnung auf eine Zinssenkung der Fed, stärkt den Dollar und fördert die Risikoaversion.“ Trotz der unmittelbaren Preisabschwächung spiegelte die Gesamtmarktstimmung, wie durch den Fear & Greed Index angezeigt, nicht sofort eine Verschiebung hin zur Angst wider, was auf eine weiterhin zugrunde liegende Neigung zur Akkumulation statt zu ausgedehnten Verkäufen hindeutet.
Makroökonomische Treiber und Ausblick
Die Reaktion des Marktes verdeutlicht den entscheidenden Einfluss der politischen Entscheidungen der Federal Reserve und der Stärke des US-Dollars auf die Bewertungen von Kryptowährungen. Analysten, darunter Bitwise CIO Matt Hogan, hatten zuvor einen schwächeren Dollar und eine akkommodierende Fed-Politik als Schlüsseltreiber für nachhaltiges Wachstum im breiteren Kryptomarkt identifiziert. Das aktuelle makroökonomische Klima, das durch anhaltende Inflationsdrücke gekennzeichnet ist, stellt daher ein bedeutendes Gegen-Narrativ zu diesen Wachstumsförderern dar.

Jonas leitet unsere Marktanalyse und liest Kurscharts schneller als andere ihre WhatsApp-Nachrichten. Mit einem Abschluss in Volkswirtschaft und fünf Jahren Trading-Erfahrung liefert er dir präzise Insights – und erzählt zwischendurch den ein oder anderen Krypto-Witz, wenn der Bitcoin mal wieder Achterbahn fährt.