Trotz des wachsenden Trends, dass öffentliche und private Unternehmen erhebliche Bitcoin-Reserven akkumulieren, deuten neue Forschungsergebnisse darauf hin, dass diese Unternehmens-Treasuries überraschend geringen Einfluss auf die tägliche Marktkursdynamik der Kryptowährung ausüben. Ein Bericht des Brüsseler Krypto-Investmentunternehmens Keyrock, veröffentlicht am 10. Juli 2025, stellt die gängige Annahme in Frage, dass eine umfangreiche Akkumulation durch Unternehmen direkt in signifikanten Markteinfluss oder Preisvolatilität mündet. Stattdessen stellte das Unternehmen fest, dass diese Bestände zu weniger als einem Prozent der täglichen Kursbewegungen beitragen, was auf eine grundlegende Diskrepanz zwischen Asset-Akkumulation und aktiver Marktteilnahme hindeutet.
- Die Keyrock-Studie vom 10. Juli 2025 zeigt, dass Unternehmens-Bitcoin-Bestände weniger als 1 % der täglichen Kursbewegungen beeinflussen.
- Unternehmen halten insgesamt ca. 847.000 BTC, was rund 4 % des Bitcoin-Gesamtangebots entspricht.
- MicroStrategy ist der größte Unternehmenshalter und kontrolliert über 1 % des gesamten BTC-Angebots.
- Im zweiten Quartal 2024 stiegen die Unternehmensbestände um einen Rekordwert von über 159.000 BTC.
- Aktien von Unternehmen mit großen Bitcoin-Reserven handeln oft mit erheblichen Prämien, wie z.B. MicroStrategy mit 91,3 %.
- Die Mehrheit der Unternehmensbestände wird in Cold Storage gehalten und nicht aktiv für Ertrags- oder Liquiditätszwecke genutzt.
Der Keyrock-Bericht analysierte Daten verschiedener Unternehmen, die ihre Bitcoin-Bestände in Finanzberichten oder Behördenmeldungen offenlegen. Er enthüllte ein kombiniertes Unternehmens-Treasury von etwa 847.000 BTC, was rund 4 % des gesamten Bitcoin-Angebots ausmacht. Der größte Unternehmenshalter, MicroStrategy, kontrolliert allein über 1 % des gesamten BTC-Angebots. Bemerkenswert ist, dass das zweite Quartal 2024 einen Rekordanstieg der Unternehmensbestände verzeichnete, mit über 159.000 hinzugefügten BTC. Diese signifikante Akkumulation zeigte jedoch kaum oder gar keine Korrelation zu den kurzfristigen Marktbewegungen von Bitcoin. Die Forschung kam zu dem Schluss, dass sich die meisten Unternehmen als Langzeitinvestoren verhalten und ihre erworbenen Coins selten bewegen. Folglich wird die Preisentwicklung weiterhin überwiegend von Spotmärkten, börsengehandelten Produkten, Derivaten und der Handelsaktivität von Privatanlegern bestimmt, anstatt von den Entscheidungen der Unternehmens-Treasuries.
Prämien auf Bitcoin-lastige Aktien
Ein interessanter Aspekt, der im Bericht hervorgehoben wird, ist, dass öffentliche Unternehmen mit großen Bitcoin-Reserven häufig mit einer beträchtlichen Prämie gegenüber dem Marktwert ihrer zugrunde liegenden BTC-Bestände gehandelt werden. MicroStrategy weist beispielsweise eine bemerkenswerte Prämie von 91,3 % gegenüber dem Marktwert seiner Bitcoin auf, was bedeutet, dass Investoren effektiv 191 US-Dollar für jede 100 US-Dollar Bitcoin-Engagement über die Aktie des Unternehmens zahlen. Andere Treasury-Firmen zeigen ähnliche Prämien zwischen 20 % und 60 %, beeinflusst von Marktzyklen und Anlegernachfrage. Diese Prämie spiegelt wider, wie der Aktienmarkt das Bitcoin-Engagement über Unternehmensaktien über den direkten Wert des digitalen Vermögenswerts selbst bewertet. Der Bericht stellte fest, dass sich diese Prämien unabhängig vom Bitcoin-Kurs bewegen können und oft schneller auf Marktstimmung, Nachrichten oder spekulative Trends reagieren. Während sich Prämien bei Marktrückgängen tendenziell verengen, weiten sie sich bei Kursanstiegen erheblich aus, was einen deutlichen Kostenunterschied für Anleger schafft, die ein Bitcoin-Engagement über öffentliche Aktien anstreben.
Der begrenzte Nutzen von Unternehmens-Bitcoin-Beständen
Ein Hauptgrund für die gedämpfte Marktwirkung von Unternehmens-Bitcoin-Treasuries liegt in ihrer operativen Inaktivität. Der Keyrock-Bericht unterstreicht, dass die Mehrheit dieser Bestände offline im Cold Storage gelagert und nicht aktiv als Sicherheit, für Renditegenerierungsstrategien oder innerhalb von Finanzprodukten wie Kreditvergabe oder Derivaten eingesetzt wird. Unternehmen mit erheblichen BTC-Beständen nutzen diese Reserven selten für Liquidität oder Einkommen. Ihre internen Richtlinien und Verwahrungsstrukturen schränken die aktive Nutzung dieser Vermögenswerte erheblich ein. Dieser Ansatz, der Sicherheit und Langzeitbesitz priorisiert, schränkt die strategische Flexibilität ein und verhindert, dass diese Unternehmen von potenziellen Renditen oder Krediterträgen profitieren, die dynamischere institutionelle Strategien verfolgen könnten. Der Bericht legt nahe, dass diese Unternehmen, wenn sie ihr Treasury-Management nicht anpassen, um aktivere Einsatzstrategien einzubeziehen, hinter Institutionen zurückfallen könnten, die einen integrierteren Ansatz zur Nutzung digitaler Assets verfolgen, da bloßes Treasury-Wachstum ohne praktische Anwendungsfälle möglicherweise nicht die effizienteste Ressourcenzuteilung darstellt.

Jonas leitet unsere Marktanalyse und liest Kurscharts schneller als andere ihre WhatsApp-Nachrichten. Mit einem Abschluss in Volkswirtschaft und fünf Jahren Trading-Erfahrung liefert er dir präzise Insights – und erzählt zwischendurch den ein oder anderen Krypto-Witz, wenn der Bitcoin mal wieder Achterbahn fährt.