Bundesstaatsanwälte in Puerto Rico haben Anklage gegen Michael Shannon Sims (48) und Juan Carlos Reynoso (57) erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, an einem komplexen internationalen Kryptowährungsbetrug namens OmegaPro beteiligt gewesen zu sein. Diese weitreichende Operation soll weltweit Tausende von Investoren um über 650 Millionen US-Dollar durch irreführende Investitionsversprechen und komplizierte Finanzmanipulationen betrogen haben.
- Anklage gegen Michael Shannon Sims und Juan Carlos Reynoso in Puerto Rico.
- Vorwurf der Beteiligung an der internationalen Kryptobetragsmasche OmegaPro.
- Schaden: Über 650 Millionen US-Dollar bei Tausenden von Investoren weltweit.
- Versprochene Rendite von 300 % innerhalb von 16 Monaten durch angeblichen Forex-Handel.
- Zusammenbruch des Systems im Januar 2023 nach angeblichem Hackerangriff.
- Angeklagten drohen bis zu 20 Jahre Haft pro Delikt wegen Verschwörung zu Überweisungsbetrug und Geldwäsche.
Der Modus Operandi von OmegaPro
Die Plattform OmegaPro bot angeblich äußerst lukrative Anlagepakete an und lockte Teilnehmer mit Garantien für eine Rendite von 300 % innerhalb von nur 16 Monaten. Das Schema behauptete, dass die Gelder von einem exklusiven Team von „Elite-Tradern“ aktiv auf dem Devisenmarkt (Forex) gehandelt würden. Investoren wurden angewiesen, ihr Kapital hauptsächlich in Kryptowährungen einzuzahlen und die Vermögenswerte in persönliche Wallets zu überweisen, die angeblich von der Führung des Schemas kontrolliert wurden. Auf diese Weise wurden traditionelle, regulierte Finanzkanäle umgangen, was eine Nachverfolgung erschwerte.
Die Rollen der Angeklagten und Aggressive Marketingstrategien
Laut Ermittlungsergebnissen fungierte Sims als das öffentliche Gesicht von OmegaPro. Er bewarb aktiv die vermeintlich hohe Rentabilität des Projekts, die professionelle Expertise des Teams und die allgemeine Zuverlässigkeit des Schemas. Reynoso hingegen managte die Operationen in Lateinamerika und Teilen der Vereinigten Staaten, einschließlich Puerto Rico. Ihm wird vorgeworfen, falsche Informationen über den Lizenzstatus von OmegaPro verbreitet und haltlose Behauptungen aufgestellt zu haben, dass die Entität außerhalb der Zuständigkeit nationaler Gesetze operiere.
Beide Personen sollen aggressive Marketingtaktiken angewendet haben, um eine riesige Investorenbasis anzuziehen. Dazu gehörten die Ausrichtung aufwendiger Veranstaltungen und die ostentative Zurschaustellung von Reichtum. Beispiele hierfür waren die Präsentation des OmegaPro-Logos am Burj Khalifa in Dubai und das Teilen von Bildern von Luxusfahrzeugen und exotischen Urlaubsreisen auf Social-Media-Plattformen. All dies diente dazu, ein Image von Erfolg und Legitimität zu projizieren, um potenzielle Investoren zu ködern.
Der Zusammenbruch und die Rechtlichen Konsequenzen
Das System brach im Januar 2023 zusammen, nachdem Berichte über einen angeblichen „Hackerangriff“ auf OmegaPro die Runde machten. Im Zuge dieser vermeintlichen Sicherheitslücke wurde den Investoren versichert, dass ihre Gelder nahtlos auf eine neue Plattform, Broker Group, übertragen würden. Doch schon bald stellten die Nutzer fest, dass sie keine Vermögenswerte von keiner der beiden Plattformen abheben konnten. Weitere Untersuchungen ergaben, dass diese Vermögenswerte in eine Kryptowährungswallet verschoben worden waren, die unter der direkten Kontrolle der Drahtzieher des Schemas stand. Dies schnitt den Investoren effektiv den Zugriff auf ihr Kapital ab.
Sims und Reynoso sehen sich schwerwiegenden Anklagen gegenüber, darunter Verschwörung zum Überweisungsbetrug und Verschwörung zur Geldwäsche. Jede Anklage zieht eine potenzielle Höchststrafe von bis zu 20 Jahren Gefängnis nach sich, was bei einer Verurteilung in beiden Anklagepunkten eine kombinierte maximale Strafe von 40 Jahren bedeuten würde. Dieser Fall unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen bei der Regulierung und Verfolgung groß angelegter Kryptowährungsbetrugsfälle, die sich oft über mehrere Jurisdiktionen erstrecken und die dezentrale Natur digitaler Vermögenswerte nutzen, um die Aufsicht zu umgehen. Ähnliche betrügerische Schemata, wie ein kürzlich in Spanien aufgedeckter Krypto-Betrug im Wert von 460 Millionen Euro, verdeutlichen ein hartnäckiges Muster der Ausbeutung digitaler Vermögenswerte.

Jonas leitet unsere Marktanalyse und liest Kurscharts schneller als andere ihre WhatsApp-Nachrichten. Mit einem Abschluss in Volkswirtschaft und fünf Jahren Trading-Erfahrung liefert er dir präzise Insights – und erzählt zwischendurch den ein oder anderen Krypto-Witz, wenn der Bitcoin mal wieder Achterbahn fährt.