Südkorea: Hacking-Syndikat zerschlagen – Millionenraub bei Prominenten, BTS‘ Jungkook Ziel

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By Lukas Fischer

Ein ausgeklügeltes internationales Hackersyndikat ist in Südkorea zerschlagen worden, nachdem 16 Personen festgenommen wurden. Ihnen wird vorgeworfen, über 28 Millionen US-Dollar von Bank- und Kryptowährungskonten wohlhabender Bürger gestohlen zu haben. Diese umfangreiche Operation zielte auf eine vielfältige Gruppe von Hochvermögenden ab, darunter prominente Geschäftsleute, Sportler und Prominente, insbesondere Jeon Jungkook, ein Mitglied der weltweit bekannten K-Pop-Gruppe BTS. Der Fall unterstreicht die wachsende Bedrohung durch grenzüberschreitende Cyberkriminalität gegen hochrangige Ziele.

  • 16 Personen wegen des Diebstahls von über 28 Millionen US-Dollar festgenommen.
  • Opfer waren vermögende Personen, darunter BTS-Star Jeon Jungkook.
  • Das Syndikat operierte zwischen Juli 2023 und April 2024 von China und Thailand aus.
  • Die Täter infiltrierten Websites, um persönliche Daten zu stehlen und Sicherheitsprotokolle zu umgehen.
  • Zwei chinesische Staatsangehörige als mutmaßliche Drahtzieher identifiziert.
  • Ein Großteil des gestohlenen Geldes konnte bereits eingefroren und zurückerstattet werden.

Festnahme und Modus Operandi

Die Behörden in Seoul gaben die Festnahme der 16 Verdächtigen bekannt, darunter zwei chinesische Staatsangehörige, die als mutmaßliche Drahtzieher des Netzwerks identifiziert wurden. Die Gruppe operierte zwischen Juli 2023 und April 2024 von Stützpunkten in China und Thailand aus und erbeutete erfolgreich 28,1 Millionen US-Dollar (etwa 39 Milliarden Koreanische Won). Ihre Vorgehensweise umfasste die Infiltration von Websites staatlicher und finanzieller Institutionen, um persönliche Daten zu stehlen. Anschließend wurden über 100 betrügerische Telefonkonten erstellt. Diese gefälschten Konten wurden dann genutzt, um bestehende Sicherheitsprotokolle zu umgehen und den Hackern unbefugten Zugang zu den Bankkonten und digitalen Geldbörsen der Opfer zu verschaffen.

Finanzieller Schaden und verhinderte Diebstähle

Das Ausmaß des finanziellen Schadens war beträchtlich. Der größte einzelne Kryptowährungsdiebstahl, der in dieser Operation verzeichnet wurde, belief sich auf 15,4 Millionen US-Dollar (21,3 Milliarden Koreanische Won). Darüber hinaus verhinderten sorgfältige Maßnahmen verschiedener Banken zusätzliche Diebstahlsversuche in Höhe von 18 Millionen US-Dollar (25 Milliarden Koreanische Won), wodurch potenzielle Verluste gemindert wurden. Während die Hacker Daten von 258 einflussreichen Persönlichkeiten sammelten – darunter 28 Kryptowährungsinvestoren, 75 Top-Manager, 12 Prominente und 6 Sportler – konzentrierten sich die tatsächlichen Diebstahlsversuche auf 26 dieser Personen, deren Konten zusammen ein erstaunliches Vermögen von 39,8 Milliarden US-Dollar (55,2 Billionen Koreanische Won) aufwiesen.

Der Fall Jeon Jungkook

Der versuchte Einbruch, der das BTS-Mitglied Jeon Jungkook betraf, verdeutlicht die Anfälligkeit selbst der prominentesten Personen. Im Januar, nach seinem Militärdienst, versuchte das Syndikat angeblich, 6,1 Millionen US-Dollar (8,4 Milliarden Koreanische Won) in Hybe Entertainment-Aktien zu erbeuten. Diese ungewöhnliche Aktivität wurde jedoch umgehend von den Bankensystemen und dem Management des Künstlers entdeckt und blockiert, wodurch der finanzielle Verlust verhindert und die entscheidende Rolle einer robusten institutionellen und persönlichen Wachsamkeit im Bereich der Cybersicherheit demonstriert wurde.

Expertenmeinungen und die Bedrohungslage

Branchenexperten haben die Auswirkungen dieses Vorfalls bewertet. Rich Oh, APAC Regional Manager beim Krypto-Wallet-Hersteller OneKey, bemerkte in Kommentaren gegenüber Decrypt: „Dieser Vorfall zeigt eine kritische Realität: Internationale kriminelle Organisationen zielen systematisch auf koreanische Strukturen ab, und die meisten heimischen Institutionen verfügen nicht über einen ausreichenden Schutz gegen deren fortschrittliche Hacking-Fähigkeiten.“ Ähnlich betonte Oh Gyu-sik, Leiter der 2. Abteilung für Cyber-Ermittlungen der Seouler Polizei, die beispiellose Natur der Authentifizierungsumgehung und erklärte, dass „der Zugang zu solch enormen Summen leicht zu einem noch massiveren Verbrechen führen könnte.“

Erfolge der Strafverfolgung und Ausblick

Ein bedeutender Erfolg für die Strafverfolgungsbehörden und die Opfer war die umgehende polizeiliche Maßnahme, die zur Sperrung und Wiederherstellung von 9,2 Millionen US-Dollar (12,8 Milliarden Koreanische Won) führte, die inzwischen an die betroffenen Parteien zurückgegeben wurden. Die internationale Natur des Verbrechens erforderte die Zusammenarbeit mit Interpol, was bei der Festnahme von zwei Hauptorganisatoren in Bangkok half. Einer der Drahtzieher wurde bereits nach Südkorea ausgeliefert und sieht sich 11 Anklagen gegenüber, die sowohl Wirtschafts- als auch Cybersicherheitsdelikte umfassen. Dieser Fall unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer mehrschichtigen Verteidigungsstrategie, einschließlich strengerer Identitätsprüfung bei Telekommunikationsdiensten und einer verstärkten internationalen Koordination zwischen den Strafverfolgungsbehörden, um fortgeschrittenen, grenzüberschreitenden Cyberbedrohungen wirksam entgegenzuwirken.

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